15.08.2018

676 Höhenmeter bis zum Sieg

Am Mittwochabend fand mit dem Schwammlauf wieder ein jährlicher Höhepunkt der Saison der Rheintaler Bergläufer statt, mit Start bei der Kobelwies und Ziel nach 8,9 km und 676 Höhenmetern auf dem Montlinger Schwamm.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberWie immer Mitte August stand gestern der jährlich stattfindende Schwammlauf auf dem Programm der Rheintaler Läufer. Schweisstreibende 8,9 km über Asphalt, Kies und Schotter, durch dunkle Waldpassagen, wahre Baumschluchten und an Alpwiesen vorbei waren zu bewältigen, um das Ziel auf dem Montlinger Schwamm zu erreichen. Eine urwüchsige Landschaft, meist von hochgeschossigen Tannen begrenzt. Gefühltes Niemandsland, ziellos und unendlich für den ortsunkundigen und ungeübten Läufer. Aber auch für jene, die schon oft auf den Schwamm gerannt sind. So schmunzelte die letztlich Viertplatzierte Denise Lichtensteiger im Ziel: «Heute ist es mir viel weiter vorgekommen, als auch schon.»Der Weg ist das ZielIm Abstand von jeweils 20 Sekunden starteten die 14 Teilnehmerinnen und 37 Teilnehmer in Kobelwies bei der Abzweigung zum Montlinger Schwamm. Athleten, für die der Grundsatz gilt: «Der Weg ist das Ziel». Und das eigentliche Ziel dann dennoch so schnell wie möglich erreichen wollen.Im Kampf um Minuten und Sekunden, nicht nur gegen die mitlaufende Konkurrenz, sondern auch gegen sich selbst, gegen den inneren Schweinehund. Und gegen die eigenen Laufzeiten aus den Vorjahren, die selbstverständlich verbessert werden sollen. Warum man das tut? Die Zweitplatzierte Fabienne Volz aus Altstätten hat die Antwort: «Es macht grossen Spass und man trifft dabei alte Bekannte und Kollegen.»Streckenrekord stammt aus dem Jahr 1985Der Streckenrekord liegt nach wie vor seit dem Jahr 1985 bei sagenhaften 37.05 Min., erzielt vom damaligen Berglaufeuropameister Erich Amann aus Hohenems. Dieses Jahr herrschten optimale Wetterbedingungen. Es fehlten aber die Favoriten und Vorjahressieger Matthias Nüesch und Iris Bechtinger. «Wir sind ganz gespannt, wer und mit welcher Leistung heuer in diese Lücke springt, zumal die äussen Umstände heute perfekt sind», gab sich der Präsident der veranstaltenden MILA Rheintal Heinz Brunner neugierig. Denoch konnte dieses Jahr keiner der Teilnehmer unter der magischen 40-Minuten-Marke bleiben. Urban Signer aus Appenzell siegte mit sehr guten 41.50 Min. vor Stefan Althaus aus Speicher und Thomas Nauer aus Marbach. Bei den Damen hatte Melanie Herzog aus Rebstein mit 51.33 Min. die Nase vorne. Auf den Podestplätzen landeten Fabienne Volz aus Altstätten und Sandra Lichtensteiger aus Diepoldsau.Ein Jubiläum feierte der bei den Rheintaler Sportfans von den Fussballplätzen als Co-Trainer von Didi Metzler bestens bekannte Ernst Capol. Bereits zum zehnten Mal nahm er am Schwamm-Lauf teil. Als Hobbyläufer, dem es nicht um den Rang oder Ruhm und Ehre geht, sondern der sich selbst beweisen will, dass er den Berg im Laufschritt bezwingen kann. Das Ergebnis war der 34. Platz mit einer respektablen Zeit von 64.27 Min.

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