25.01.2022

5G in der Schweiz – wie steht es im Jahr 2022 um den Netzausbau?

Die einen freuen sich, die anderen sind skeptisch – die 5G-Mobilfunktechnologie erhitzt die Schweizer Gemüter nun schon länger und auch im Jahr 2022 ist das Thema nach wie vor von Bedeutung. Die Anbieter Swisscom und Sunrise können schon jetzt 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit einem 5G-Netz versorgen und bereits über vier Millionen Schweizer haben einen 5G-kompatiblen Mobilfunkvertrag abgeschlossen – Tendenz steigend.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Die Vorteile des 5G-Netzes liegen auf der Hand. Die neue Technologie ist rasend schnell, sodass es kein Problem mehr ist, von unterwegs zu kommunizieren und gar zu streamen. Die Latenzzeiten, also die Übertragungsverzögerung, grenzt bei 5G fast an Null, was Videotelefonie noch angenehmer macht. Auch die Ladezeiten von Websites, Videos oder Spielen sind extrem kurz.Welche Branchen profitieren von 5G? Einige Branchen profitieren stark von der Umstellung auf 5G, wie zum Beispiel die Streaming-Firmen. Doch auch Online-Gaming-Anbieter können sich über die neue Technologie freuen. Schweizer Online Casinos können insbesondere im Bereich Virtual Reality noch stärker aufrüsten, da die dafür benötigte grosse Datenmenge mit 5G problemlos übertragen werden kann. Und auch die Spieler freuen sich über längere Spielzeiten, da 5G den Smartphone-Akku weniger beansprucht als der Vorgänger 4G.Diese Vorbehalte gibt es gegen die 5G-Technologie Bei allen Vorteilen haben einige Schweizer jedoch auch Vorbehalte, was das 5G-Netz angeht. Insbesondere die Antennen, die dafür im ganzen Land aufgestellt werden müssen, bereiten einigen Gemeinden Kopfzerbrechen. Schliesslich kursieren immer wieder Gerüchte, dass die Strahlung, die von ihnen ausgeht, gesundheitsschädlich ist – ein Argument, dass mittlerweile widerlegt werden konnte.Neueste Unsicherheiten beim Thema 5G rühren von Seiten der Luftfahrt. So warnen die Luftfahrt-Aufsichtsbehörden verschiedener Länder und unter anderem auch aus der Schweiz davor, dass die Signale der 5G-Antennen zu eventuellen Beeinträchtigungen der Elektronik im Cockpit führen können. Ganz konkret geht es um den Radio-Höhenmesser im Flugzeug. Bisher wurden zwar keinerlei Störungen gemeldet, allerdings laufen aktuell noch Studien zu diesem Thema. Schon seit vielen Jahren ist die Luftfahrt ein Aspekt, der beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes mitbedacht wird. In Frankreich wurden an den Flughäfen zum Beispiel bereits Zonen eingerichtet, in denen keine 5G-Antennen stehen dürfen oder nur sehr eingeschränkt.In der Schweiz sind viele Flughafen-Umgebungen bereits mit den Sendemasten ausgestattet, was nun als kritisch betrachtet wird. Piloten sind aufgefordert, schon kleinste Unregelmässigkeiten bei Landeanflügen oder Starts zu melden, damit diesen insbesondere im Zusammenhang mit den Antennen auf den Grund gegangen werden kann.Moratorium gefordert und abgelehnt In einigen Schweizer Städten wurde noch im Dezember 2021 ein Moratorium für den Bau weiterer Antennen gefordert. Initiativen aus Genf, Neuenburg und dem Jura wollten erst die Grundsatzdebatte zum technologischen und gesellschaftlichen Wandel führen, die mit der 5G-Technologie einhergeht, bevor die Antennen in Betrieb genommen werden. Der Ständerat hat sich aber gegen dieses Moratorium ausgesprochen und sieht stattdessen vor, künftig auf mehr Einbeziehung der Kantone zu setzen.Strahlung durch 5G Weitere Kritikpunkte beim Thema 5G kommen von Umwelt-Epidemiologen, die sagen, dass der 5G-Mobilfunk stark strahlt – sogar stärker als die Antennen selbst. Auch hierzu laufen derzeit Untersuchungen, die in den Gesamtdiskurs rund um das Thema mit einbezogen werden.Gegenstimmen sagen, dass laut Studien bisher keine Zusammenhänge zwischen Mobilfunkstrahlung und Hirntumoren gefunden werden konnte.Strenge Mobilfunkgrenzwerte verhindern die volle Leistung Ein kleiner Haken beim aktuellen 5G-Mobilfunkangebot in der Schweiz ist, dass viele Mobiltelefone nicht die komplette Leistung des Netzes abrufen können. Somit liegt die Geschwindigkeit je nach Anbieter und Gerät zum Teil nur 20-30 Prozent über der 4G-Geschwindigkeit. Einer der Gründe dafür ist, dass es in der Schweiz strenge Grenzwerte für den Mobilfunk gibt und das 5G-Netz nur mit einem kleinen Teil der möglichen Leistung aktiv sein kann.Selbst das bietet aber einen Vorteil im Vergleich zu früheren Netzgeschwindigkeiten und es ist davon auszugehen, dass auch die Geräte in den nächsten Jahren noch weiterentwickelt werden und 5G über kurz oder lang Standard sein wird.Wie sind die Aussichten für 2022? Die Entwicklung und Etablierung des 5G-Mobilfunknetzes in der Schweiz ist nach wie vor nicht abgeschlossen, sondern noch mitten in der Entwicklung. Im Verlauf des neuen Jahres werden sich weitere Fragen zu diesem Thema ergeben, aber auch weitere Zweifel aus dem Weg räumen lassen. Zudem werden mehr und mehr Antennen aufgestellt, die noch mehr Schweizer an das schnelle Netz anschliessen.Wer 5G haben möchte, kann dies dank Sunrise und Swisscom heute schon erleben und mit dem richtigen Endgerät an der Hand lässt sich zu jeder Zeit an immer mehr Orten in der Schweiz von schnellem Internet profitieren. 

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