27.02.2019

50, wo gerade noch 60 war

Der Kanton hat die mehrere Hundert Meter lange 60-km/h-Strecke eingangs Eichenwies aufgehoben. Jetzt gilt bereits vor der ersten Gewerbeliegenschaft Tempo 50.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Auf einer Länge von fast 430 Metern entlang dem Industriegebiet Eichenwies durfte man bislang 60 km/h auf dem Tacho haben, wenn man von Altstätten her nach Oberriet hinein fuhr. Seit letzter Woche gilt hier aber, und zwar bereits vor der ersten Gewerbeliegenschaft, das Innerortstempo 50.Eine dichte Überbauung, auch einseitig, gebietet Tempo 50Die Neusignalisation ist nicht vom Gemeinderat beantragt worden; das Polizeikommando hat sie von sich aus verfügt. Die Kantonspolizei begründet die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit mit den neuen Gewerbebauten, die in den letzten Jahren an diesem Abschnitt der Staatsstrasse gebaut wurden: Westseitig bestehe mittlerweile eine dichte Überbauung, womit die rechtliche Voraussetzung für die Signalisation «Höchstgeschwindigkeit 50 generell» gegeben sei.Ans neue Temporegime werden sich im Besonderen die Oberrieter selbst erst noch gewöhnen müssen. Die Strasse ist breit, übersichtlich und hier rheinseitig (abgesehen von einem einzigen Haus am Ortsende) nicht überbaut. Da beschleunigt man zum Dorf hinaus wie automatisch. So ergeht es selbst Gemeindepräsident Rolf Huber, wie er zugibt. Und dies, obwohl er sich grundsätzlich nicht an der neuen Geschwindigkeitslimite stört.Peter Mattle, Inhaber der Pemat, des zweitletzten Betriebs ausgangs Oberriet, gewinnt ihr sogar Positives ab: Zulieferern und Kunden werde das Linksabbiegen beim Zu- oder Wegfahren damit sicher erleichtert, denkt er.Dasselbe lässt sich sagen für jene, die zu den Zeiten mit dem meisten Verkehr aus den Seitenstrassen links auf die Staatsstrasse einbiegen möchten.Scheibchenweise ausgebremstNicht wenige hingegen dürften die Geschwindigkeitsreduktion schlicht für unnötig halten. Markus Bruderer zum Beispiel, Geschäftsführer der Faba Fahrzeugbau AG, gleich neben der Pemat, ist dieser Ansicht. Er wüsste nicht, dass es beim Zu- oder Wegfahren aufs Faba-Areal jemals zu einem Unfall gekommen wäre. «Es ist wie überall», meint er, «unsere Mobilität wird Scheibchen um Scheibchen beschnitten.»

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