50 Jahre Einsatz für den Verein

Bevor Jürgen Golling an der 27. Rheintaler Sportlerwahl zum «Ehrensportler des Jahres» gekürt wurde, konnte er auf einige Jubiläen und runde Jahrestage zurückblicken: Im Januar feierte er seinen 80. Geburtstag, und im letzten Jahr trat er als Präsident des Schwimmklubs Widnau (der neu Rhy Swimming heisst) zurück – nach 30 Jahren im Amt, dem Vorstand hatte er gar 50 Jahre angehört.Ein halbes Jahrhundert stand der 80-Jährige im Dienst des Vereins. «Ich habe die Arbeit im Vorstand immer gern gemacht», sagt Golling. Und als dann 1991 eine Vakanz im Präsidium entstand, habe er halt den Vorsitz übernommen. Nach 30 Jahren sei es an der Zeit gewesen, das Amt an Jüngere zu übergeben. «Ich werde aber weiter mithelfen, wenn mein Einsatz gefragt ist», sagt Golling.Der Schwimmverein feierte und feiert auf regionaler Ebene regelmässig Erfolge. Ein richtiges Aushängeschild hatte er in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren: Der Oberrieter Remo Lütolf schwamm in den Olympiafinal und zu EM- und WM-Medaillen. In den 1980er-Jahren stand der SK Widnau mehrmals im Final der Schweizer Meisterschaft.Das Augenmerk liegt aber auf dem Breitensport. Um möglichst vielen Buben und Mädchen das Hobby Schwimmen zu ermöglichen, braucht der Verein Einnahmen. Der Lottomatch, dank dem gemäss Golling etwa 40 Prozent des Budgets bestritten werden konnte, war dabei der wichtigste Anlass. Dabei regte er sich auf, wenn sich Mitglieder gegen die Arbeit für den Verein sperrten. Aber es sei immer schwieriger geworden, am Schluss musste der Schwimmklub sechs Serviceangestellte bezahlen, um den Lottomatch durchführen zu können.Unruhen im Verein – etwa die Gründung eines Konkurrenzklubs in Balgach – waren für Golling die heikelsten Momente. «Dabei konnte ich stets auf ein gutes Team zählen, so ist mir die Arbeit nie verleidet.»Zu Beginn war Golling selbst Wettkampfschwimmer. Er hat Skitouren gemacht und dabei einen Viertausender bezwungen. Auch mit 80 Jahren fährt er noch oft Velo – und natürlich dreht Golling seine Runden im Wasser. Dabei schätzt er das Hallenbad in Balgach. Oft wenn er dort ist, denkt er an frühe­re Zeiten zurück, in denen es für Widnauer Schwimmerinnen und Schwimmer im Winter kaum Trainingsmöglichkeiten gab.