4G-Antennenprojekt aufgewärmt

Hildegard Bickel / Andrea C. PlüssDer Mobilfunkanbieter Salt will in Widnau an der Diepoldsauerstrasse 21 eine neue Antennenanlage bauen. Die Anlage ist vorgesehen für 3G- und 4G-Technologien. Der Radius für den Umkreis der Einspracheberechtigten beträgt für diese Anlage 840 Meter.Die Gemeinde war nicht einverstanden Das Gesuch hat ein längeres Verfahren hinter sich. Erstmals bemühte sich Salt im Oktober 2017 um den Neubau der Mobilfunkantennenanlage. Die Gemeinde nahm ihre Möglichkeit zum Mitwirken wahr und setzte sich für alternative, geeignetere Standorte ein. Der Standort an der Diepoldsauerstrasse befindet sich mitten in dicht besiedeltem Wohngebiet mit zahlreichen Mehrfamilienhäusern in der Nachbarschaft. Besser wäre, Antennen abseits der Wohngebiete zu erstellen, sagt René Altherr, Bauverwalter in Widnau. Doch Salt hielt am gewählten Standort fest und hat das sistierte Baugesuch zwischenzeitlich wieder aktiviert, worauf das jetzige öffentliche Anzeige- und Auflageverfahren folgte. Gemäss Salt-Mediensprecherin Viola Lebel soll die geplante Antenne der Versorgungsverbesserung mit 4G dienen. «Die Frequenzen sind grundsätzlich für die 3G- und 4G-Technologien vorgesehen.» Gegen das Projekt hat sich ein Einsprachekomitee gebildet, das Unterschriften sammelt und die Notwendigkeit der Mobilfunkantenne in Frage stellt. Salt weise keine 50 Meter vom vorgesehenen Standort eine gleich gute Signalstärke auf wie Sunrise oder Swisscom. Könnte möglicherweise bald eine Aufrüs-tung auf 5G folgen? Salt hält sich vorerst bedeckt. «Ob und wann die 5G-Technologie an diesem Standort eingesetzt werden würde, können wir derzeit nicht sagen», sagt Viola Lebel.Antenne tauschen in der LandwirtschaftszoneIn Oberriet liegt derzeit ein Baugesuch von Salt auf, bei dem es um die Erweiterung einer bereits bestehenden Mobilfunkantenne geht. An der Hilpertstrasse 9, direkt neben der Kläranlage, teilt sich Salt einen Antennenmast mit der Swisscom. «Mit dem neuen Baugesuch soll die Antenne getauscht und die Sendeleistung erhöht werden», sagt Marco Lichtsteiner von der Firma Swiss Infra Services SA, die Antennenerweiterungen und Umbauten für den Mobilfunkanbieter betreut. «In diesem konkreten Fall handelt es sich aber nicht um ein 5G-Baugesuch», präzisiert Lichtsteiner. Einspracheberechtigt sind Anwohner oder Bodeneigentümer im Umkreis von 1008 Metern. Die Bauanzeige direkt zugestellt bekamen ein Anwohner sowie ein Grundeigentümer an der Hilpertstrasse. Ob bei Baugesuchen von Mobilfunkbetreibern mit Einsprachen zu rechnen sei, hänge stark vom Standort der Antenne ab, sagt Gemeindeschreiber Philipp Scheuble. Im Gegensatz zum geplanten Standort in Widnau mitten in einem Mehrfamilienhausquartier, befindet sich die Antenne in Oberriet in der Landwirtschaftszone. HinweisDas Baugesuch in Widnau liegt noch bis 8. Februar auf, das Baugesuch in Oberriet bis zum 9. Februar.