Fussball 25.08.2024

40-Jähriger garantiert den Diepoldsauer Derbysieg in Rüthi

Der FC Diepoldsau-Schmitter gewinnt in Rüthi mit 2:0 (1:0). Für die Rheinsinsler ist es der erste Auswärtssieg in Rüthi seit neun Jahren – damals wie am Samstag war Dursun Karatay der Matchwinner.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 25.08.2024

«Derbysieger, Derbysieger», skandierten die Diepoldsauer im Spielerkreis nach dem Spiel. Der Sieg auf dem Rheinblick war kein alltäglicher, letztmals hatte Diepoldsau hier im Oktober 2015 mit 6:2 gewonnen. Der heutige Patrik Riklin erinnert sich: «Ich war damals Co-Trainer und vertrat den abwesenden Cheftrainer Engelbert Hutter – Rüthi wurde von Andreas Lüchinger trainiert, der inzwischen in Windau ist.» Und schon damals war Dursum Karatay mit vier Toren Diepoldsaus Mann des Spiels.

Kurz darauf zog Karatay ­weiter nach Montlingen und schliesslich wieder in seine Heimat Vorarlberg. In diesem Sommer kam der Stürmer zurück nach Diepoldsau. «Es ist natürlich nicht nachhaltig, eine Position mit einem 40-Jährigen zu besetzen», sagt Trainer Riklin. Aber Karatay sei genau der Spielertyp, den die junge Mannschaft brauche: «Er setzt seine Mitspieler so ein, dass sie glänzen können.» Und vor allem hat Diepoldsau ohne Karatay nie in Rüthi gewonnen –erst nach seiner Rückkehr gab’s endlich wieder einen Sieg.

Pomadige Rüthner gegen lauffreudige Diepoldsauer

Rüthi hat sich mit einigen hoffnungsvollen Spielern verstärkt, sie konnten aber nicht an ihre Leistungen beim 7:1-Startsieg über St. Otmar anknüpfen. Diepoldsau schloss sehr energisch Rüthis Passwege in der Zentrale, was dadurch vereinfacht wurde, dass in Rüthis Spiel keine Bewegung war. «Wir waren zu weit von den Gegenspielern weg und deshalb in den Zweikämpfen nicht präsent», sagt Rüthis Trainer Granit Bojaxhi. Und in der Offensive bekam nicht nur er den Eindruck, «dass die Spieler gar nicht zwingend ein Tor erzielen wollten».

Diepoldsau habe den Sieg verdient, weil es die bessere Mannschaft war, sagte Bojaxhi, und gab zu, dass ihn die Rheininsler überraschten: «Ich hatte sie nicht so stark erwartet. Ich mag diesem Team den Sieg aber gönnen.» Die Niederlage ist für Rüthi der erste Rückschlag nach gutem Auftakt. Kein Drama, wie Granit Bojaxhi befand: «Aber doch ein Zeichen an die Spieler, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir hart arbeiten.»

Ganz offensichtlich haben die Diepoldsauer ihre Hausaufgaben letzte Woche besser gelöst als die Rüthner. Auch Diepoldsau ist mit einem Sieg (2:1 in Staad) gestartet. «Jetzt haben wir wie vor einem Jahr sechs Punkte nach zwei Spielen – hoffentlich ziehen wir’s diesmal durch.»

Diepoldsaus Musterangriff überfordert Rüthi

Diepoldsaus Trainer Riklin erwartete Rüthi richtigerweise mit einer Dreierkette in der Ab­wehr. Deshalb nahmen sich die Gäste vor, die Gastgeber in der Mitte früh zu attackieren. Das gelang: Da Rüthi während der ganzen ersten Halbzeit nicht ins Spiel fand, lancierte Diepoldsau mehrere gefährliche Angriffe. Auch dank Karatay, der es meisterhaft versteht, die Lücken in der Abwehr zu erspähen. Aber auch seine Kollegen spielten stark, in der Offensive fiel mit Bünyamin Bilgic ein weiterer Zuzug auf. So wie das erste Tor durch Fatlum Memisi fiel, liefen viele Angriffe: Karatay spielt den Ball in die Lücke im Strafraum, Bilgic setzt ihn von rechts in die Mitte zurück, wo der einschussbereite Fatlum Memisi das Tor erzielte. Beim zweiten Treffer profitierte Torschütze Karatay davon, dass sich Rüthis Innenverteidiger uneinig waren. Nur eine Minute nach dem 2:0 wurde ein Tor von ­Diepoldsau wegen Abseits aberkannt.

Der einzige Vorwurf, den sich Diepoldsau gefallen lassen muss, ist, dass es zu viele Chancen brauchte, um zwei Tore zu erzielen. So blieb das Spiel aus Sicht der Gäste unnötig lang spannend, auch wenn Rüthi nicht eine wirklich zwingende Chance hatte.

3. Liga, Gruppe 2
Rüthi – Diepoldsau 0:2 (0:1)
Rheinblick – 150 Fans – SR: Dilemen.
Tore: 16. Memisi; 54. Karatay.
Rüthi: Hallauer; Kobler, Bojaxhi, Chiavaro; Sbocci, Zäch, Städler, B. Geisser; Berisha; Sonderegger, Rizzuti. Eingewechselt: Allgäuer, T. Geisser, Eugster, Loher, Abd El Hai.
Diepoldsau: Petrov; Elbrecht, Shainoski, Besserer, B. Szin; Bünyamin Bilgic, T. Szin, Metzler, Memisi; Dietsche; Karatay. Eingesechselt: Hot, Giani, Battuhan Bilgic, Gröber, Ivic, Behluli.
Gelbe Karten: 80. T. Geisser, 90. Chiavaro (beide Foul).


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