32 Jahre lang Stimmen gezählt

Zwei Jahre musste die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Berneck-Au-Heerbrugg wegen der Corona-Pandemie auf eine Versammlung verzichten und über die Geschäfte an der Urne abstimmen lassen. Umso mehr freute sich der Präsident der Kirchenvor­steherschaft, Armin Bartl, eine beachtliche Anzahl Kirchbürgerinnen und Kirchbürger in der evangelischen Kirche begrüssen zu dürfen.Dreigestirn Liebe, Glaube und HoffnungEr freue sich, dass die Pandemie vorbei sei. Der Krieg in der Ukraine bereite ihm aber grosse Sorgen. Ein Krieg vor der Haustür sei nicht vorstellbar gewesen. «Da können wir eigentlich froh sein, in der Schweiz leben zu dürfen, wo grundlegende Menschenrechte beachtet werden», sagt Armin Bartl. Trotzdem sei es ihm nicht wohl dabei zu wissen, dass Menschen ermordet werden – und dass sogar die russisch-orthodoxe Kirche das Morden noch absegnet, sei kaum erträglich. Bei diesen Gedanken käme ihm das Dreigestirn Liebe, Glaube und Hoffnung in den Sinn: «Diese Worte stehen für Werte, die die Basis unserer reformierten Kirche sind.» In solchen Situationen sei die Kirche den Menschen eine wichtige Stütze und Begleiterin in frohen wie in schweren Stunden sowie Halt und Heimat.Bereits am 1. April nahm Prisca Niederer als Leiterin der Zentralen Dienste ihre Arbeit auf, sie ersetzt Maja Löliger, die nach 20 Jahren im Amt pensioniert wurde.Präsident Armin Bartl überreichte drei weiteren zurück­tretenden Amtsträgerinnen und einem zurücktretenden Amtsträger ein Geschenk: Therese Schüpbach trat nach zwölf Jahren als Abgeordnete der Syno­de zurück, Prisca Niederer und Margitta Zwicker nach acht bzw. elf Jahren aus der Geschäfts­prüfungskommission und Hans Frei nach 32 Jahren als Stimmenzähler.Als neues Mitglied der Kirchenvorsteherschaft wählte die Versammlung Martina Schläpfer, die Bisherigen, Sylvia Baumann, Yvonne Hutter, Felix Indermaur, Charles Martignoni, Edith Schlegel, Olaf Tiegel und Präsident Armin Bartl, wurden für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Samantha de Keijzer ersetzt die zurückgetretene Theres Schüpbach als Abgeordnete der Synode, Rahel Bernet und Kerstin Röthlisberger wurden in die Geschäftsprüfungskommission gewählt und Heinz Hugentobler zum neuen Stimmenzähler gekürt.Rechnung besser als erwartetDie Rechnung der Kirchgemeinde schliesst mit einem Gewinn von 75'738.20 Franken und damit um 59'838.20 Fr. besser als erwartet. Das Budget hatte mit einer Kapitalzunahme von 15'900 Franken gerechnet. Der Steuerfuss betrug 25 Prozentpunkte. Für das Jahr 2022 wurde mit einem Verlust budgetiert. Der Steuerfuss wird dabei auf 25 Prozentpunkte der einfachen Steuer belassen. Grössere Posten bei den Ausgaben seien die Neuinstallationen der Lautsprecheranlagen und der Anlagen für die Videoübertragungen in den Kirchen in Berneck und Heerbrugg. Die Kirchbürgerschaft stimmte der Jahresrechnung und dem Budget diskussionslos zu.