21.11.2021

2021 war ein bewegtes Schwingerjahr

Das letzte Jahr war für die Schwinger ein bewegtes – am Ende durften alle wieder schwingen.

Von Reto Voneschen
aktualisiert am 02.11.2022
Vor einem Jahr war die Bilanz über das Schwingerjahr rasch gezogen: «Ein Jahr zum Vergessen», schrieb Chronist Emil Bürer, dazu ein Bild einer leeren Festtribüne. Das Virus legte den Schwingsport auch zu Beginn dieses Jahres noch lahm. Mehr als persönliches Training im Kraftraum oder auf dem Vita-Parcours war nicht möglich.Ein erster Lichtblick war die Erlaubnis für die U20-Schwinger, ab März mit dem Training zu beginnen. Ende April war das unter Auflagen auch für die anderen Schwinger erlaubt. Lange war aber unklar, wie und in welcher Form Schwingfeste durchgeführt werden können. Mit den Lockerungen ab 1. Juli zeichnete sich dann aber eine Morgenröte im Sport ab. Die ersten Kranzfeste fanden noch vor leeren Rängen statt, je länger die Saison dauerte, umso voller wurden aber die Tribünen.Das 17. Kilchberger Schwingfest wurde vor 6000 geladenen Gästen ausgetragen. Es passte zur Saison, dass es erstmals drei Sieger gab. Das NOS-Aushängeschild, Saisondominator Samuel Giger, nach dem Gewinn des Schlussganges als Sieger 1a; die punktgleichen Damian Ott (NOSV) und Fabian Staudenmann (BSV) als 1b und 1c. Nordostschweizerisches in Mels war ein wahres FestDer Thurgauer Giger fuhr in dieser Saison acht Siege ein. Er stand auch beim regionalen Höhepunkt im Mittelpunkt: Im September gewann er das 125. Nordostschweizer Teilverbandsfest in Mels. Zum vierten Mal war Mels Gastgeber des Festes. Es musste mehrfach verschoben werden, doch am 12. September passte auf dem Festplatz alles. 6200 Zuschauer sahen besten Sport und ein würdiges Rahmenprogramm. Höhepunkt aus regionaler Sicht war der erste Teilverbandskranzgewinn von Marco Good. Die Grundlage schuf der Sarganser mit einem Gestellten gegen den Eidgenossen Benji von Ah im fünften Gang.Weniger Glück hatten die Organisatoren des Rheintal-Oberländer Schwingverbandes (ROSV). Das Verbandsfest, jeweils eines der ersten im Kalender, musste verschoben werden. Neu ist das Fest in Oberriet auf den 3. April 2022 angesetzt. «Es ist zu hoffen, dass die Organisatoren des Ringerclubs Oberriet-Grabs nächstes Jahr mehr Glück haben», sagt ROSV-Präsident David Zimmermann. Auch die Mittelrheintaler Schwinger holen KränzeSehr erfreulich aus Sicht des Teilverbands sind 14 gewonnene Kränze. Vier davon gehen ins Rheintal: Fabian Ulmann holte zwei Kränze, Dean Burch und Janosch Kobler je einen. Für den Schwingklub Mittelrheintal ist das ein schöner Erfolg. «Dass die 14 Kränze von neun verschiedenen Schwingern erkämpft wurden, zeigt, dass der Verband momentan breit aufgestellt ist», so Zimmermann.Aber auch in diesem Jahr hat die Verletzungshexe zugeschlagen. So fielen mehrere Leistungsträger teils die komplette Saison, zumindest aber längere Zeit aus. So etwa Michael Bernold, der die ganze Saison verpasste. Fabian Bärtsch griff erst am NOS ins Geschehen ein, Christian Bernold, neuer technischer Leiter des SK Mels, verletzte sich am St. Galler Kantonalschwingfest vom 1. August in Kaltbrunn schwer am Knie und fiel den Rest der Saison aus.«So sind die 14 Kranzgewinne noch höher einzustufen», sagt Zimmermann. Besonders erfreulich: Am St. Galler Kantonalen gab es sieben Kränze, so viele wie seit mehreren Jahren nicht mehr. «Im Verband haben wir auf Neukranzer gehofft», sagt der Präsident, «dass gleich vier Schwinger erstmals vor die Kranzjungfern treten durften, übertraf die Erwartungen.»Der Nachwuchs verbuchte in diesem Jahr 56 Auszeichnungen und 66 Zweiggewinne. Höhepunkt war der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag in Schwarzenburg. Mit Simon Walser (Jahrgang 2004, Mels) und Thomas Kern (2006, Balgach) waren zwei Rheintal-Oberländer dabei. Beide mussten aber feststellen, dass das Niveau an diesem Fest sehr hoch ist.Eidgenössisches in Pratteln als Jahreshöhepunkt 2022Letztes Jahr feierte der Eidgenössische Schwingerverband den 125. Geburtstag. Anfang November 2021 feierte er das Jubiläum endlich würdig. In Anwesenheit von Sportministerin Viola Amherd und Schwingergrössen von einst und heute ging die Feier im neuenburgischen Colombier über die Bühne. Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell, ursprünglich auf 2020 geplant, wurde auf September 2024 verschoben, da mit Esaf (2022) und Unspunnen (2023) bald schon zwei eidgenössische Feste vorgesehen sind.Ernst gilt es 2022 hoffentlich beim ROSV-Verbandsfest am 3. April in Oberriet. Danach folgt am 7. Mai das Rheintal-Oberländer Buebeschwinget in Trübbach, kombiniert mit dem Gonzenschwinget, organisiert vom SK Wartau. Der Saisonhöhepunkt wird das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest vom 27./28. August in Pratteln. «Wir hoffen, dass sich auch mehrere Aktive aus unserem Verband dafür qualifizieren», sagt Zimmermann. Mit der Delegiertenversammlung in Walenstadt wurde das Schwingerjahr für die Rheintal-Oberländer offiziell abgeschlossen.Reto Voneschen

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