07.09.2020

20 Vereinbarungen sind unter Dach

Der Gemeinderat Walzenhausen hat sich mit ersten Grundeigentümern über die Auszonungen geeinigt.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Jesko CalderaraWalzenhausen kann beim Thema Auszonungen erste Erfolge verbuchen. Nach intensiven Verhandlungen konnte der Gemeinderat 20 Vereinbarungen mit Grundeigentümern abschliessen. Davon betroffen ist eine Fläche von rund 2,2 Hektaren. Dies gab Gemeindepräsident Michael Litscher am Donnerstagabend in der Mehrzweckanlage bei der Vorstellung des teilrevidierten Zonenplans bekannt. Man strebe noch weitere Vereinbarungen an. Die Vorderländer Gemeinde dürfte allerdings noch einen steinigen Weg vor sich haben. «Wir werden nicht allen Grundeigentümern ein Angebot machen können», sagte Litscher. Sprich: Einsprachen, Streitfälle und Gerichtsverfahren werden sich kaum vermeiden lassen. Gemeinderat will bauliche Entwicklung ermöglichen Bereits seit 2007 beschäftigt sich Walzenhausen mit der Revision der Ortsplanung. 2013 änderte sich nach der Annahme des Raumplanungsgesetzes, das zu einem haushälterischen Umgang mit dem Boden verpflichtet, die Ausgangslage. Gemäss dem kantonalen Richtplan muss Walzenhausen seine Bauzonen um 4,4 Hektaren verringern. Darüber hinaus strebt die Gemeinde einen Puffer von ungefähr 5 Prozent oder 2200 Quadratmetern an, um «handlungsfähig zu bleiben», wie es Litscher ausdrückte. Keine der Ausserrhoder Gemeinden muss so viel auszonen wie Walzenhausen. Diese Herausforderung will der Gemeinderat zügig angehen.«Wir wollen uns zeitnah aus dem Korsett Auszonung befreien», sagt Litscher.Mit dem neuen Raumplanungsgesetz dürfen Bauzonen nur noch den voraussichtlichen Bedarf für 15 Jahre abdecken. Dieses Land muss zudem innerhalb dieses Zeitraums überbaut werden. Der überarbeitete Zonenplan zeigt, wo in Walzenhausen die Bauzonen konkret verkleinert werden sollen. Federn lassen müssen demnach die Ortsteile Lachen, Dorf und Platz gleichermassen. Der Gemeinderat strebt gleichzeitig aber auch eine bauliche Entwicklung an. In Lachen etwa soll diese entlang der Hauptstrasse erfolgen, wo vier Mehrfamilienhäuser geplant sind. Darüber gibt es noch weitere Änderungen. So ist das Gebiet Almendsberg heute der Mischzone zugewiesen. Weil es dort kaum Gewerbe hat, werden die betroffenen Parzellen künftig in der Wohnzone liegen.In ihren Ausführungen zeigten Alex Müller und Jonas Schuster vom Raumplanungsbüro Strittmatter Partner AG auf, nach welchen Kriterien der Zonenplan erarbeitet wurde. Ausgezont wird demnach Bauland, das aufgrund der topografischen Lage zum Bebauen ungeeignet oder nicht verfügbar ist. Gleich zu Beginn des Abends ging Michael Litscher auf ein Gerücht ein, das offenbar in der Gemeinde kursiert. Es treffe nicht zu, dass die BEG Bauland Erschliessungs AG Walzenhausen von Auszonungen verschont bleibe, sagte der Gemeindepräsident. Dieses Unternehmen besitzt im Zentrum bei der Holzkirche ein grösseres Grundstück. Gemäss Litscher muss die BEG nun rund 2200 Quadratmeter Bauland auszonen. Während der Fragerunde kam es zu einem Eklat, nachdem Litscher einem Redner aufgrund der fortgeschrittenen Zeit das Wort abklemmte. In der Folge kam es für einige Minuten zu einem Wortgefecht und tumultartigen Szenen, bevor sich die Gemüter wieder beruhigten. Vernehmlassung dauert bis zum 28. September Als Nächstes startet nun am kommenden Mittwoch die Vernehmlassung zum Zonenplan. Bis zum 28. September können zu diesem Planungsinstrument Stellungnahmen und Anregungen eingereicht werden. Im Frühjahr 2021 ist dann die Planauflage vorgesehen.

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