09.03.2018

2,5 Hektar Boden instand gestellt

Wie andere Gemeinden besitzt die Ortsgemeinde Balgach Landwirtschaftsflächen im Isenriet. In den letzten zwei Wochen wurden an der Rietach etwa 7500 Kubikmeter loses Aushubmaterial ausgebracht.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerDer bodenkundliche Baubegleiter Stefan Zeller, der Feldmeister der Ortsgemeinde Balgach, Patrick Metzler, und der Pächter des Landes, Landwirt Andreas Nüesch, haben sich am Donnerstag zur Abnahme der instand gestellten Fläche an der Rietach getroffen. Etwa 7500 Kubikmeter Aushubmaterial aus Rorschach, Heerbrugg und vom Abtrag der Rietachböschung in Balgach hat man in den letzten zwei Wochen auf einer Fläche von rund 2,5 Hektaren verteilt.20 bis 30 Zentimeter dick ist die Erdschicht, dank der der Boden auch in den nächsten Jahrzehnten landwirtschaftlich nutzbar bleibt. In den nächsten Wochen wird der verteilte Aushub mit dem bestehenden Humus vermischt (gespatet), die Fläche mit Gras angesät.Am Rand des instand gestellten Bodens will Andreas Nüesch auf einer Länge von etwa 400 Metern einen Streifen Magerwiese anpflanzen. Entlang der Riet­ach.Don Quichotte und das IsenrietBei den 2,5 Hektar Boden handelt es sich um die zweite Fläche der Ortsgemeinde Balgach, die instand gestellt wurde. «Der Auftrag für eine weitere Fläche ist bereits erteilt», sagt Feldmeister Patrick Metzler. Andere Ortsgemeinden, beispielsweise Kriessern, haben ihr Pachtland aufgewertet, für eine grosse Fläche in Rüthi sind die Vorbereitungen abgeschlossen. All dies wäre ohne das Engagement der Räte der Ortsgemeinde Marbach und der Rhode Lüchingen kaum möglich. Sie haben Pionierarbeit gleistet. Acht Jahre haben die Verhandlungen mit Behörden und Umweltverbänden gedauert.Mitte 2014 haben die Orts­gemeinden auf einer Fläche von 13 Hektaren mit dem Pilotprojekt «Bodenverbesserung im Isenriet» beginnen können. Ihrem Einsatz, der zeitweise durchaus Züge des Anrennens von Don Quichotte gegen Windmühlen annahm, hat geholfen, mehrere Probleme auf einmal zu lösen. Nämlich die des Kantons St. Gallen mit den fehlenden Deponien für sauberes Aushubmaterial und die vieler Landwirte im Kanton St. Gallen. Letzteren droht der Verlust von jenen Anbauflächen, die immer mehr in Richtung Grundwasserspiegel absinken. Und solche Flächen gibt es zuhauf.Beim Seegraben geht es weiter«Im Kanton gibt es rund 5000 Hektar solcher Moor- und Halbmoorböden. Dieses Projekt wird wichtige Erkenntnisse liefern, die helfen werden, auch jene Flächen als wertvolles Kulturland zu sichern», sagte Regierungsrat Benedikt Würth 2014 bei einem Besuch im Isenriet. Die nächsten drei Jahre darf auf den 2,5 Hek­taren an der Rietach nicht geackert, sondern nur Gras gemäht werden.«Nach etwa drei Jahren führen wir eine Erfolgsprobe durch», sagt Stefan Zeller, «dann zeigt sich, ob allenfalls nachgebessert werden muss.» In den kommenden Jahren will die Ortsgemeinde Balgach weitere Flächen vor dem Grundwasserspiegel schützen. «Bei uns geht es mit einer Fläche ennet des Seegrabens weiter. Bei der Instandstellung der Böden achten wir darauf, dass abwechslungsweise alle Pächter zum Zug kommen», sagt der Balg­acher Feldmeister.

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