17.03.2022

18 Millionen für den Strassenbau

In Appenzell Ausserrhoden stehen in diesem Jahr 18 Strassenbauprojekte an. Ein Grossteil davon im Vorderland.

Von Astrid Zysset
aktualisiert am 02.11.2022
Das Strassenbauprogramm in diesem Jahr scheint umfangreich: 18 Strassenausbauten, sieben Deckbelagsarbeiten und 14 Erneuerungen der Bushaltestellen stehen an. Doch der Ausserrhoder Kantonsingenieur Urban Keller winkt ab: «So viele Arbeiten sind es nicht; nur ein wenig mehr als im vergangenen Jahr.» Das Gesamtinvestitionsvolumen 2022 liegt mit rund 18 Mio. Franken über demjenigen von 2021 mit 15 Millionen. Vereinzelt seien die Projekte aber noch nicht aufgelegen, einige erstrecken sich zudem über mehrere Jahre.Was auffällt: Der Grossteil der Bauprojekte konzentriert sich aufs Vorderland. Zehn der 18 Strassenbauprojekte sind dort zu finden, wie auch die Hälfte der Deckbelagsarbeiten. Urban Keller ringt dies ein Schmunzeln ab: «Die viel genannte Benachteiligung des Vorderlandes existiert zumindest bei uns im Strassenbau nicht.» Die Bauprojekte gliedern sich in Neubauprojekte wie auch in solche, die bereits vor längerem gestartet sind. Abschluss Sanierung MittellandstrasseDie grösste Baustelle wird die Kreiselverlegung am Bahnhof Herisau. Sie ist Teil des achtjährigen Grossprojekts Neugestaltung Bahnhof. Im vergangenen Jahr starteten die Bauarbeiten. Ebenfalls bereits begonnen hat der Ausbau der Strecke Bahnhof Wienacht – Kapf mit einem Trottoir. In diesem Jahr folgt die zweite Etappe. Eine solche steht auch im Abschnitt zwischen Platz (Walzenhausen) und der Kantonsgrenze zu Innerrhoden bei Büriswilen an. Dort werden die Belagsarbeiten in diesem Jahr abgeschlossen.  Zudem soll die Sanierung der Ausserrhoder Hauptachse, auch Mittellandstrasse genannt, 2022 nun definitiv abgeschlossen werden. Zwischen Wald und Kaien fehlt hier noch ein letztes Teilstück.Als Neubauprojekt 2022 gilt die Gesamterneuerung der rund 700 Meter langen Strasse oben am Bischofsberg in Heiden zwischen Kaien und Oberegg. Die Planauflage steht erst noch an, was bedeutet: Die Baustelle zieht sich auch ins Jahr 2023 hinein. Wann gebaut wird, ist hingegen beim Ersatz «Durchlass Schlitternbach» zwischen Bühler und Gais noch unsicher. Dieser gilt als marode und muss ersetzt werden. Die Bauarbeiten müssen mit den Appenzeller Bahnen koordiniert werden, da der Bau der nahen Kreuzungsstelle Eggli in diesen Tagen von Bern bewilligt wurde. Grösstes Neubauprojekt in diesem Jahr ist aber der Umbau der Dreispurstrecke zwischen Heiden und Wolfhalden. Die rund 350 Meter lange Kriechspur rechts soll aufgehoben und durch einen zeitgemässen Querschnitt mit Radstreifen talwärts und einem breiten Rad- und Gehweg bergwärts ersetzt werden. Hinzu kommen zwei Mittelinseln für Fussgängerquerungen. Das Projekt wurde vergangene Woche bewilligt, nun folgen die Planauflage wie auch die Arbeitsausschreibung. Keller rechnet nicht damit, dass alle Bauarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Dafür sei die gesamte Strecke mit 700 Metern zu lang. Gebaut wird immer nur auf einer Strassenseite, sodass eine Vollsperrung vermieden werden kann. Das Investitionsvolumen beträgt rund 4,65 Millionen Franken. Umbau zahlreicher Bushaltestellen geplantEine Vollsperrung werde in der Regel nur bei Deckbelagsarbeiten veranlasst. So gibt es auch während zweier, dreier Tage im Sommer auf der 800 Meter langen Strecke Trogen – Altstätten, Dorfende – obere Bruderbachbrücke eine solche. Und auch für den Ausbau der Strecke Wolfhalden – Hasli – Thal wird die Strasse gesperrt. «Sie ist zu schmal, als dass gefahrlos auf einer Spur gebaut werden könnte», so Keller. Wann genau die Vollsperrung stattfinden wird, ist noch offen. Auch ist unklar, ob die Bauarbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden können. «Wenn alles reibungslos über die Bühne geht, ist es möglich.»Was in diesem Jahr im Strassenbauprogramm ebenfalls aufgelistet wird, sind die zahlreichen Bushaltestellen, die im Zuge der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes bis Ende 2023 umgebaut werden müssen. Gemäss Keller würden mittlerweile schon einige Haltestellen im Kanton einen barrierefreien Einstieg in die öffentlichen Verkehrsmittel sicherstellen. Ein Grossteil der Arbeiten fällt in diesem Jahr an, die übrigen im kommenden. Vor allem in zwei Gemeinden konzentrieren sich die Bauarbeiten: Fünf Bushaltestellen werden in Herisau umgebaut, deren sechs sind es im Vorderland, davon drei in Heiden.

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