19.03.2021

120-jährige Brücke wird erneuert

Für die Binnenkanalbrücke in Au beantragt der Gemeinderat im Budget 2021 einen Kredit von 500'000 Franken.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Bei der Brücke über den Rheintaler Binnenkanal, gegenüber des Hotels Isebähnli, handelt es sich laut dem Auer Gemeindepräsidenten Christian Sepin um ein Bauwerk von kantonaler Bedeutung. Allerdings ist die Brücke im Inventar schützenswerter Bauten nicht gelistet.Der Auer Gemeinderat ist gewillt, die 120 Jahre alte Stahlkonstruktion der Nachwelt zu erhalten. Seit einigen Jahren darf man die Brücke mit Autos und Motorrädern nicht mehr befahren. «Mit einer Spannweite von 34 Metern ist es die längste historische Eisenbrücke über den Binnenkanal», sagt Christian Sepin.Eine neue Brücke wäre etwas teurerFür die Erneuerung rechnet der Gemeinderat mit Kosten von 500000 Franken, über die die Bürgerschaft im Rahmen des Budgets 2021 entscheidet. Im Rahmen der Abklärungen wurde auch der Bau einer neuen Velo- und Fussgängerbrücke diskutiert.Ein Neubau würde laut Gemeindepräsident etwas mehr kosten als die Sanierung des alten Bauwerks. Zudem übernehme die kantonale Denkmalpflege so zehn Prozent der Kosten.Für die nächsten Jahrzehnte fit machenSpricht die Bürgerschaft den Kredit für die Instandstellung, bekommt die Brücke einen neuen Fahrbahnbelag. Im Rahmen der Sanierung bekommt die «Alte Dame» zudem einen neuen Korrosionsschutz und Anstrich, einen neuen Fahrbahnbelag und eine revidierte Tragekonstruktion, zumindest teilweise.Wird alles fachgerecht erledigt, könnte die historische Brücke auch noch 150 Jahre alt werden.Zeuge der IndustrialisierungDie Stahlbrücke beim Hotel Isebähnli in Au wurde 1901 in der für die damalige Zeit typischen Bauart errichtet. Das Bauwerk führte damals zum Zollamt Monstein und anschliessend zur hölzernen, im Jahr 1867 erbauten Rheinbrücke. Nach einem Brand im Juni 1950 wurde das rheinüberspannende Bauwerk durch eine neue, weiter südlich gelegene Brücke ersetzt.[caption_left: Einst führte die Stahlbrücke zum Zollamt Monstein und danach zur Holzbrücke über den Rhein.]Die Binnenkanalbrücke verlor deshalb für den Verkehr an Bedeutung. Wer die Kanalbrücke in Au gebaut hat, weiss man auf der Gemeindeverwaltung in Au nicht. In Frage kommt hier eine Schweizer Firma, die Maschinenfabrik Theodor Bell in Kriens. An der Brücke über die Rietach im Gebiet Drei Brücken jedenfalls ist eine Fabrikationstafel von Theodor Bell & Cie. zu sehen. Theodor Bell zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den grossen Industriepionieren der Schweiz und war hauptsächlich im Bahn- und Turbinenbau tätig.

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